Palmsonntag

Auch auf dem Gebiet der Seelsorge:

„Außerordentliche Zeiten erfordern außerordentliche Maßnahmen“ und Entscheidungen …

Eine solche Zeit erleben wir. Wann ist es jemals eingetreten, dass die Pfarrgemeinde von Etzen die bedeutsamsten Tage eines Kirchenjahres nicht gemeinsam feiern konnte, dass sie sich nicht zu Gottesdienst und Liturgie versammeln konnte? Keiner von uns wird sich daran erinnern können. Niemand aus unserer Mitte hat dies so erlebt.

Als euer Seelsorger schreibe ich euch heute, dank und via etzen-live, dass ich täglich bei mir zu Hause die heilige Messe feiere, für euch alle, in all euren Anliegen! So auch am Palmsonntag. Die Tradition dieses Tages ist bei uns noch immer sehr lebendig. Wer Palmkätzchen hat und diese für ein Jahr wieder zu Hause aufbewahren will, etwa beim Kreuz im Herrgottswinkel, dem werden sie gesegnet sein. Und auch junge Familien, zumal sie Kinder haben und diese als Getaufte integrieren wollen, lade ich herzlich ein, darin erfinderisch zu sein. Falls sie mit einem Herrgottswinkel in ihrem Wohnbereich nichts mehr anfangen können, so können sie doch diesen österlichen Gruß aus der erblühenden Natur, der ein Willkommensgruß für Jesus ist, in ihrem Heim unaufdringlich und doch wertschätzend „aufheben“. (Das Wort hat hier zwei Bedeutungen!)

Ich werde für die mir anvertraute Pfarrbevölkerung zu Hause allein persönlich das Segensgebet sprechen. Da ihr es nicht – wie sonst – mit einem „Amen“ erwidern und ergänzen könnt, bitte ich euch, gemeinsam selbst – etwa am Palmsonntag – beim Mittagstisch innezuhalten und um den Segen zu beten. Kurz und herzlich! 🙂 Erscheint Kurzarbeit besser als gekündigt und arbeitslos zu sein, so ist ein Kurzgebet besser als sich aufzugeben oder nur an sich zu denken und auf Ihn zu vergessen, der Liebe ist, die uns auf mehr als diese Welt und Zeit hinweist:

Wirtschaft und Arbeit, wovon alle Menschen leben sollen und können, sind für die Menschen da, und nicht die Menschen für Wirtschaft und Arbeit! Dies gilt auch für das Gebet. Geschieht es vor Ihm der euch anvertrauten Menschen „zu Liebe“, so wird es allen „zu Gute“ kommen!

Vergessen wir, bitte, dabei auch all jene nicht, die uns „zu Liebe“ weder Tränen, Mühen noch Schweiß geschont, uns eine lebens- und liebenswerte Erde zu hinterlassen, die nun in ein neues Jerusalem mit Jesus Einzug feiern dürfen, mit den Palmen all des Guten, das durch sie geschehen und uns zur Geschichte geworden ist, mit den Psalmen der Liebe, die aus ihren betenden Herzen und schaffenden Händen uns „zu Gute“ gekommen ist!

So bleibt mir gesund, guter Hoffnung, frohen Mutes in diesen Tagen, die Er uns segnet, der von Liebe zu uns durchdrungen und so am Kreuz durchbohrt ist!

Seelsorge Online der Pfarre Etzen …


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