Zweigeteilte Pfarrfirmung in Etzen

Aus Zitronen Limonade machen


Aufteilung der Firmung auf zwei Tage hat positives Echo erzeugt

Mitunter kann sich etwas, das zuerst als problematisch und ungewöhnlich eingeschätzt wird, zu etwas Besonderem entwickeln. Aus Zitronen Limonade machen, wie ein Sprichwort sagt. So geschehen bei der heurigen Pfarrfirmung in Etzen.

Corona hat auch den für Pfingsten vorgesehenen ursprünglichen Termin zunichte gemacht, also verschob man die Pfarrfirmung vorläufig erst einmal auf Herbst. Aber auch zu diesem Zeitpunkt hat sich die Viruslage wieder verschärft, sodass man auch in der Pfarre Etzen einen neuen Weg gegangen ist und die Firmung auf den Freitag, den 16. und Samstag den 17. Oktober 2020 aufgeteilt hat.

Und wie man vernehmen konnte, haben diese beiden Festtage sowohl bei den Firmlingen und Paten als auch bei der hohen Geistlichkeit einen äußerst angenehmen Eindruck hinterlassen. An der Firmung konnten nur die Familienangehörigen der jeweiligen Firmlinge teilnehmen. Damit – und aufgrund der Teilung – entstand eine sehr persönliche Atmosphäre, die allen in guter Erinnerung bleiben wird.

Zu diesen Feierlichkeiten hat Pater Martin seine Sicht der Dinge übermittelt.

In diesem Jahr ist nahezu alles anders. Wer hätte je gedacht, dass zwei Termine in einer kleinen Pfarre notwendig sein werden, um junge Christen zu firmen? Und doch ist der Pfarrseelsorger nun froh, erleichtert und dankbar, dass er am Wochenende den jungen Menschen einlösen konnte, was er ihnen schon für den Pfingstsamstag, 30. Mai 2020, versprochen hatte: den Empfang des Sakramentes des Heiligen Geistes!

Der emeritierte Abt des Stiftes Zwettl, Prälat Wolfgang Wiedermann, erklärte sich gern bereit, dazu zweimal nach Etzen zu kommen. Am Freitagabend (16.10. d.J.) versammelten sich fünf junge Menschen (Pia Eßmeister, Sarah Grünstäudl, Julia Leister, Tobias Maurer, Jasmin Siedl) mit ihren Eltern, Geschwistern, Patinnen und Paten in der Pfarrkirche von Etzen um 19 Uhr zur Feier der Firmung im Rahmen einer heiligen Messe. Die Firmlinge stellten sich mit einem Sprechspiel vor, worin der Heilige Geist mit Hauch und Atem verglichen wird, so notwendig wie Luft, die Instrumente, wie die Orgel, zum Erklingen bringt. David Grünstäudl verdeutlichte dies instrumental.

Am Samstagvormittag (17.10. d.J.) um 9 Uhr empfingen dann sechs junge Menschen (Anna Essmeister, Magdalena Faltin, Anja Hahn, Julian Hahn, Lena Marchsteiner, Lukas Zach) mit der Salbung das Siegel des Heiligen Geistes, wobei mit Querflöten Magdalena und Anja, begleitet von “Frau Kaplan” Maria Haas an der Orgel, den Inhalt des Sprechspiels musikalisch unterstrichen und Elisa Hahn die Liturgie bereicherte. Abt Wolfgang zeigte sich bei beiden Gottesdiensten hoch erfreut über diese dargebotenen Beiträge und ermutigte alle, diese Lebendigkeit in der kleinen Pfarre zu bewahren und zu vertiefen. Zudem erzählte er am Ende der jeweiligen Feier auch so manches Persönliche aus seinem Leben.

Pater Martin bedankte sich beim Firmspender und bei seinen jungen neu gefirmten Freunden in der großen guten Hoffnung, dass sie auch in Zukunft am gemeinsamen Leben der Kirche teilnehmen und dieses kritisch und bereichernd mitgestalten. Ein Rosenkranz in Medikamentenform für Zeiten, wie diese, soll als kleine Aufmerksamkeit ein Zeichen dafür sein: Ein Erweis seiner Freundschaft, die ihn für sie beten und da sein lässt, eine Erinnerung, dass jeder getaufte Mensch diesen Atem schöpfen darf, Heiligen Geist, der Gott ist und in jedem Menschen Gestalt gewinnt, der andere nicht im Stich lässt, sondern zu ihnen steht, ihnen beisteht.

Jede der beiden Firmungen hatte ihre eigene herzliche, familiäre Atmosphäre. Und das Echo der Beteiligten war überaus von Dank, Lob und wertschätzender Anerkennung getragen. Dies lässt auch den Seelsorger als “Geistlichen” gern – trotz aller Vorgaben und Auflagen in solch einer Zeit – den ihm anvertrauten Menschen dienen und – so hofft er – daraus Heiligen Geist wirken.

Dank gebührt auch unserem “Sakralfotograf” Franz Kitzler, der ebenfalls an beiden Tagen mit der Kamera dabei war. Ein kleiner Hinweis noch, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Die Fotos mit den Firmlingen und den Paten wurden in der leeren Kirche aufgenommen, wodurch die Abnahme der MNS-Masken gestattet war.




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