Mit der Titelzeile „Wir sind Papst“ brachte seinerzeit die deutsche BILD-Zeitung die Freude und den Stolz unserer deutschen Nachbarn zum Ausdruck, als Kardinal Ratzinger zum Papst Benedikt XVI. gewählt wurde.
Was liegt da näher, als das ganze etwas herunterzubrechen und die Freude und den Stolz der Pfarre Etzen mit meiner Schlagzeile auszudrücken. Christian Scheidl hat nach vierjähriger Vorbereitungszeit seine Ausbildung zum Diakon abgeschlossen, was mit der Diakonweihe am 11. Juni 2022 im Stift Melk seinen Abschuss gefunden hat. Mit dabei bei dieser Weihe war die Familie und eine kleine Abordnung des Pfarrgemeinderates, die sich mit einem Bus auf die Reise nach Melk machten. Im Hof des Stiftes empfing diese Abordnung im Anschluss an die Weihe den „frischgebackenen“ Diakon im Rahmen einer Agape.
Am darauffolgenden Sonntag assistierte Christian bei der Hl. Messe in der Pfarrkirche Etzen, bei der er das Evangelium verkündete. Danach wandte er sich mit einigen persönlichen Worten an die Pfarrgemeinde. „Nervös, voller Aufgeregtheit aber auch voller Ehrfurcht, Demut und Dankbarkeit stehe ich heute hier vor euch“, waren seine einleitenden Worte. Er berichtete von den Eindrücken der Weihezeremonie, die nur schwer mit Worten zu beschreiben wäre. Die Weihe sei zwar Abschluss seiner Ausbildung, gleichzeitig stehe er aber doch erst wieder am Beginn. Auch über die Entwicklung seiner Berufung mit mehrmaliger Umorientierung sprach er. Das Amt des Diakons beinhaltet keine Anstellung und auch keinerlei Gehalt. Es zählt für ihn nur die Berufung zu diesem Amt. Er will aber nicht „Reservepfarrer“ oder ein „liturgischer Kleiderständer“ sein, sondern sich engagiert der Glaubensarbeit widmen. Und hier gilt seine Aufmerksamkeit ganz besonders den Meschen am Rande des Sozialsystems. Pater Martin ersuchte er um Unterstützung und sein Wohlwollen bei seiner Arbeit, was ihm dieser auch im Rahmen eines persönlichen Segens zusicherte.
Zum Abschluss der Messe ergriff Martin Hahn für den Pfarrgemeinderat das Wort. Er meinte, dass das Wort Diakon übersetzt, „Diener“ bedeutet. Ein Diener, der helfen, unterstützen und trösten und den Armen und Kranken beistehen soll. Er bedankte sich bei Christian dafür, dass er bei seiner Weihe dabei sein durfte, die alle zutiefst beeindruckte: „Ich frage mich – wenn es uns Gäste schon so berührt hat – wie muss es dann erst einem Weihekandidaten zu Mute gewesen sein“. Martin Hahn wünschte dem neuen Diakon Menschen, die ihn begleiten, Momente, die ihn bereichern, Begegnungen, aus denen er Kraft schöpfen kann und die Gnade Gottes für seinen Dienst.
Es war eine sehr persönliche Feierstunde. Dabei darf man keineswegs auf Selina Wagner und Elisa Hahn vergessen. Diese beiden jungen Damen haben in professioneller Weise die musikalische Vertretung für Maria Haas übernommen, die privat verhindert war. Bei diesen beiden Talenten braucht einem in Bezug auf musikalische Umrahmung nicht bange zu sein.
Den endgültigen Abschluss bildete eine kleine Agape, bei der viele die Gelegenheit nutzten, um Christian Scheidl zu gratulieren und ihm alles Gute auf seinem weiteren Lebens- und Glaubensweg zu wünschen.
Mit dabei war natürlich auch „Sakralfotograf“ Franz Kitzler. Ein kleiner Teil seiner fotografischen Ausbeute gibt es wie immer in der zugehörigen Fotosammlung ….