Was wäre der 1. Mai ohne Maibaum? Das Maibaumaufstellen ist sicher einer der ältesten Bräuche im Alpenland. Es geht wahrscheinlich bereits auf heidnisches Brauchtum zurück, womit die Germanen ihre Waldgottheiten verehrten. Schriftlich erwähnt wurde der Maibaum erstmals im Jahre 1230. Jedenfalls ist volkstümliche Unterhaltung angesagt – und der Maibaum gilt als Symbol für Fruchtbarkeit und das Leben, das im Frühling wieder mit der Natur erwacht.
Brauchtum oder Dummheit?
Mit dem Maibaum sind auch verschiedene Bräuche verbunden. Hier vor allem das Maibaumstehlen, das eher unterhaltsamen Wert gehabt hat, da der Baum (meist in flüssiger Form) wieder ausgelöst werden musste. Gegen diesen Vorgang ist nichts einzuwenden. Was aber keinesfalls mit Brauchtum in Zusammenhang zu bringen ist, ist dieser sehr merkwürdige “Streich”, den sich irgendwelche halblustigen Typen einfallen ließen und kurzerhand den bereits geschmückten und von Frau Bauer Aloisia gespendeten Maibaum der Groß Meinhartser in Stücke gesägt haben. Die Meinhartser haben aber das beste daraus gemacht und gleich wieder einen neuen (kleineren) Maibaum in Stellung gebracht und trotzdem auch den gemütliche Teil nicht abgesagt. Auf das Missgeschick wurde in sehr origineller Weise mit einem Gedenkkreuz hingewiesen. (Siehe Titelbild)
Dauereinsatz
In Etzen wurde der Maibaum von der Familie Schwarzinger zur Verfügung gestellt und von der Feuerwehr aufgestellt. Das Reisig kam wieder kostenlos von Familie Siedl und das Gasthaus Mathe spendete eine Jause, die im Feuerwehrhaus eingenommen wurde. Da das Maibaumaufstellen immer in zeitlicher Nähe zum Feuerwehrfest steht, sind die Mannen der FF hier immer sehr gefordert.
Oll-in-one
Als richtiger Festtag wird der 1. Mai immer in Josefsdorf begangen. Hier wird der Maibaum erst am Tag des Aufstellens im Wald geholzt und gleich mitsamt Wipfel aufgestellt. Das ist dadurch möglich, da es in Josefsdorf wirklich nicht auf die Größe ankommt, und man auch mit einem kleinen Baum ein großes Fest feiern kann. Das fand nach getaner Arbeit in der Garage der Familie Haider statt. Dazu hatte das Ehepaar Haider auf Grund persönlicher Jubiläen Koteletts zum Mittagessen und Getränke gespendet. Den Baum spendete Familie Faltin.
Doppelt hält bekanntlich besser
Auch in Ober Neustift liegt das Maibaumaufstellen in den Händen der Feuerwehr. Hier hatte sich auch eine ansehnliche Gruppe von Dorfleuten versammelt und saß anschließend bei Getränken und Prock-Bratwürsteln gemütlich beisammen. Den Baum spendete Georg Salomon aus Ober Neustift.
In Ober Neustift ist es aber auch schon Tradition, dass die Steinbergsiedlung einen eigenen Maibaum aufstellt. Dieser wurde von Familie Kasper zur Verfügung gestellt. Und dass man in dieser Siedlung derartige Anlässe auch entsprechend zu feiern versteht, ist ja hinlänglich bekannt.
Last but not least …
Selbstverständlich wurde auch in Kotting Nondorf ein prächtiger Maibaum aufgestellt. Der Baumspender ist mir hier nicht bekannt. Auch fehlen mir da nähere Angaben. Es ist aber auch hier anzunehmen, dass man den Tag bei ein paar gemütlichen Stunden mit Speis und Trank ausglingen ließ.
Jede Menge Bilder von den Maibäumen in der Fotosammlung ….
Danke an Franz Maurer, Ernst Grünstäudl und Bernhard Prock für die Fotos