Fastenzeit

Fasten als Standortbestimmung


Fasten kann eine Standortbestimmung sein

Ob ab Aschermittwoch oder einfach zwischendurch – viele Menschen nutzen die Auszeit vom Essen, um sich etwas Gutes zu tun.

Traditionell dauert die Fastenzeit für Christen sieben Wochen – sie beginnt Aschermittwoch und endet Ostern. Während die meisten in diesen 40 Tagen „nur“ auf Süßigkeiten, Alkohol oder Fleisch verzichten, lassen manche sogar feste Nahrung ganz weg und nehmen ausschließlich Flüssigkeit zu sich.

Weltweit sind es Millionen Menschen, die sich aus religiösen oder gesundheitlichen Motiven einen Nahrungsverzicht auferlegen. Aber auch außerhalb der Fastenmonate erfreuen sich Fastenkuren zunehmender Beliebtheit. Dabei steht das Abnehmen für die meisten nicht unbedingt im Vordergrund. Sie möchten in der Hauptsache zur Ruhe kommen oder Körper und Geist in Einklang bringen.

So auch Pater Martin in seinen Begrüßungsworten zu Beginn der heutigen Sonntagsmesse: Fasten soll uns gleichsam soweit bringen, dass wir ähnlich einem Spiegelbild uns selbst wieder genauer erkennen lernen. Es kann eine Standortbestimmung sein, womit wir erkennen können, wer bin ich wirklich? War alles, was ich bisher getan habe, richtig? Was ist meine Aufgabe in diesem Leben? Welche Ziele habe ich? Was soll von mir bleiben? Sich derart mit sich selbst zu beschäftigen ist oftmals keine leichte Aufgabe und vielleicht auch mit Selbstzweifeln verbunden. Umso mehr kann so eine Fastenzeit für den einzelnen bringen.

Ganz gleich, welche Gründe dahinter stehen: Die Fastenkur bedeutet immer eine Umstellung für den Körper, denn er muss sich an die verringerte Kalorienzahl gewöhnen.

Wer fasten möchte um abzunehmen, wird dauerhaft keinen Erfolg haben: Meist zeigt die Waage die verlorenen Kilos nach Ende der Fastenkur schnell wieder an und der gefürchtete Jojo-Effekt tritt ein. Ein anhaltender Abnehmerfolg kann nur mit einer gezielten Ernährungsumstellung und ausreichend viel Bewegung im Alltag erreicht werden. Für die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) kann sich das Fasten dennoch positiv auswirken: “Wer fastet, beschäftigt sich mit seiner Gesundheit und reflektiert, was er im Alltag isst und trinkt. Eine Fastenkur kann damit ein erster Schritt zu einer gesundheitsfördernden Ernährung sein”, schreibt die Fachgesellschaft auf ihren Internetseiten (Februar 2020).

Siehe auch https://www.in-form.de/wissen/fasten-tee-gesundheit/

Passionskrippe Sylvia Faltin, Josefsdorf

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